knotscher95 - 22. Jun, 11:16

lieber reh - v.
hab grad ein post hier wieder rausgenommen & hoffe sie irritiert das nicht, falls sies schon lasen.
irgendwie wollte ich meine persönlichen anekdötchen ja raushalten, weil ich eh nach neuen versuchen für mich suche.
sorry.
es wäre ja eh so langsam schon material angehäuft, das einer reflexion zuträglich wäre ...

best

lu

p.s. ( not hp = horsepower )
sag mal ganz kurz was zu baselitz :
mir kommt es vor, dass baselitz in seine arbeiten geschichtchen codiert - also selbst wenn es nur um einen menschen
vordergründig dargestellt geht, so läuft im hintergrund u.u. eine kurzgeschichte, die also irgendwie maltechnisch transportiert wäre.

...............
nun bildkomposition - ich selbst wäre ich maler, würde z.z. ölfarben mit kohleskizzen kombinieren - das öl für die lösungen
die kohleskizzen für die fragen - ganz grob ausgedrückt.
das hört sich ersteinmal sehr konventionell an - aber ich denke ein bild muss deshalb nicht zwangsläufig konventionell werden.
entscheidend wäre ja schon einmal wo, warum und wie man quasi-leerstellen ( freiräume ) durch skizzierungen schafft.
vielleicht hätte dies dann schon eine art affinität zu ihrer auf reziprozität "zielenden" didaktikauffassung ( bindöffnung ).

Reh Volution - 24. Jun, 15:20

Die von Ihnen geschilderte Technik mit ÖlLösungen und KohleFragen finde ich insbesondere für den Klavierfreak interessant.
Meine derzeitige Herangehensweise ist im Prinzip auch eine Mischtechnik.
Mir ist es wichtig das bestimmte Räume malerisch integriert werden.
Daher nähere ich mich collagenartig an.
Ein weisser leerer Raum steht gleichberechtigt mit dem Klo in Beziehung zum Wohnraum.
Der Wohnraum treibt auf der Buchstabensuppe, in den Segeln das Thema -
z.B. "Vögel sind mein Bier"
 
Baselitz:
Durch intensive Beackerung kunstgeschichtlicher Entwicklung ist es ihm gelungen ein Substrat zu entwickeln auf dem seine Ideen keimen können. Vielleicht auch Geschichtchen - hierzu seine Gedanken :
"Die Hgiene, ich meine die Religion wird eingesetzt. Eine Sache ist Disziplin, eine andere die Bildung und auch die Meditation. Der Rausch wird zur Vorbereitung oder zur Stabilisierung der Haltung benützt. Manche essen gut, andere reinigen sich durch Fasten. Wenn ich denke, das Rumfuhrwerken, die Konfusion bringe nichts, sondern zack zack, macht mein Freund zwischen New York und Köln die besten Bilder in der Hosentasche, wo er eigentlich den Kanarienvogel sitzen hat."
Diesen Gedanken schließt er an eine sehr prägnante Analyse der Kunstgeschichte an.
Hier verknüpft er die vielfältigen Erfindungen und Experimente der Maler mit seiner persönlichen Vorliebe.
An späterer Stelle nochmals der Bezug zur Kunstgeschichte :
"Die Toten brauchen die besten Bilder, das ist die Kunstgeschichte, man kann auch sagen, in der Finsternis sind die Bilder. Ich sage hier alles positiv, Schlechtes soll beiseite bleiben."...
"Den Betrachter hat das Publikum erfunden, nicht die Maler. Nur die veränderte Zivilisation, der andere kulturelle Anspruch hat dieses Bild ans Licht gezogen. Alle Toten haben einst gelebt. So ist dieses Bild ein
Epitaph."
Hier wird eine Verschiebung auf evolutionären Schienen skizziert; inhaltlich bleibt seine Beteuerung :
"Ich lüge nicht" vordergründig.
Für Sie als Musiker könnten Baselitz Gedanken zum Thema Musik aufschlußreich sein:
"Mehrfach habe ich Richard Wagner als Frau gemacht. Langsam bin ich dahinter gekommen, dass es mir half, die Musik zu hören. Weil ich überhaupt besser sehe als höre, sehe ich auch die Musik besser. Dafür bleibt vielleicht in der Oper weniger Raum für Fantasie. Tut sie das, kann man noch mehr tun, wenn man dabei mitwirkt, Musik und Spiel noch weiter wegzubringen von Wissen und Erfahrung. Ganz unglaubliche Dinge müssen geschehen. Für Augen und Ohren gibt es keine Grenzen."(1992)
In diesem Zusammenhang interessiert mich Ihre Meinung zu John Cage.
Auch der von Ihnen wegradierte persönliche Höhenflug in der Improvisation und die von Ihnen geschilderte Vergänglichkeit des Zaubers, haben bei mir Fragen in Bezug auf Haltbarkeitsdaten kreativer Früchte aufgeworfen.

LG

Reh
knotscher95 - 1. Jul, 15:47

ja hallo reh -v.
zu haltbarkeitsdaten kreativer früchte :
das bezog sich in der erwähnung auf ganz dezidiert interkulturelles - und zwar musikalisch gesehen "über" sämtliche hierzulande
üblichen 12 grundtöne - verwendet man verschiedene kulturell zuordenbare skalen ( etc. ) "über" einem einzigen grundton oder wenigen grundtönen
so wäre das ja eher us - charts oder typische ethnomusic, also völlig üblich und das ändert sich sicherlich auch nicht ...
( ansonsten war das halt so mein persönlicher eindruck ... )
vergänglichkeit des zaubers - nun ich sprach auch nur von prophetie - weil ich mit magischen sachen äusserst zurückhaltend bin :
die einzige form von magie, die ich mir zubillige ist das aussprechen von günstigen prognosen, gesetztenfalls sie wären auch irgendwie
zu rechtfertigen . sprich ich schlage mich in der regel voller absicht zu den guten qualitäten derer in der bewertung anderer leute, ohne aber zu täuschen, sprich "falsche komplimente" zu machen ...
ansonsten ist nicht einmal mehr "verführen" für mich erlaubt - also auch als erotisches verführen, ansonsten sowieso nicht.
( sexualität natürlich schon, aber eine die sich trifft - exakt wäre wie auch immer ... )
naja : suum cuique - ist ja klar.
ansonsten hab x mit wagner nicht, ich hab noch keine einziges werk von ihm ganz gehört, die ausschnitte die ich bislang hörte fand ich immer
eher matschich - ausserdem erkannte ich keine symmetrieberücksichtigung in der rhythmik - die sequenzen waren also für mich immer irgendwo am wegkippen.
( ich werde da auch voraussichtlich nichts nachholen - als da letztens auf 3sat mal was lief zappte ich nach ein paar min. weiter )
cage, ja einer der pioniere - ich könnte allerdings kein referat über ihn halten adhoc.
( ein balletstück von ihm liegt seit längerer zeit hier auf meinem cd - player / ziemlich cageuntypisch weil konventionell komponiert )
die baselitz sätze irritieren mich ersteinmal leicht, insofern ich sie irgendwie wohl ( noch ) nicht komplett verstehe -
mal schauen - muss mich eh zur zeit ein wenig meditativer mit materie wieder beschäftigen ...
zu dem bild "deine hand" - ja interessant - werde dann auch mal dahingehend dislozieren ...
ansonsten das sein bruder foto : das ist doch inszeniert oder ?
wenn nicht, würde es mich auch nicht wundern.
mir passierte es eines morgens im hof vom tacheles, als er noch so zugemüllt war ( ein einziger müllplatz sozusagen ), dass plötzlich aus einem gammeligen schlafsack eine attraktive blondine herauskroch, die nur schwarze leder-reizwäsche trug ... - ein allerdings eher klischeemässiges bild
seinerzeit.
an demselben tag lernte ich eine ehemalige schülerin von derrida im tacheles drinnen kennen, deren mann hollywoodkomponist war ( und wahrscheinlich noch ist ) und nur auf fabrikneuen flügeln spielte und übte ( hab die namen vergessen ).
soweit erstmal.

lu

p.s. ich muss odch mal für mich realisieren dass ich z.zt. echte konzentrationsstörungen hab die vor allem durch ein brummen
im ohr zu erklären wären - war heute schon wieder dabei eigentlich ganz nett noch einen kommentar schreiben zu wollen und musste
mich mal wieder zig mal korrigieren ...

liebe grüsse auf alle fälle - - -
( vielleicht fällt mir ja noch was zu der baselitz-cage-frage ein - )
Reh Volution - 7. Jul, 13:11

Das "sein Bruder" Foto ist eine zufällige Begegnung im Rahmen meiner "when things cast no shadow" Tour durch Berlin. Ich dachte nur: " coole performance ", machte meinen Schnappschuss und zog von dannen.

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Mal im Trüben gefischt: http://upload.w ikimedia.org/wikipedia/com mons/0/02/Coco_island_cous teau.jpg
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Pjotr (Gast) - 2. Mär, 23:00
Mal im Trüben gefischt: http://upload.w ikimedia.org/wikipedia/com mons/0/02/Coco_island_cous teau.jpg
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