Reh Volution - 7. Jul, 17:46

Moin lu,
einige Ihrer Gedanken blieben bislang unbeantwortet, weil sich mir nicht unmittelbar Antworten eröffneten.
Eine Studie zur Symmetrie :
Meine engagierteste Studienreihe umfasst ca. 20-30 Blätter auf denen ich versucht habe, den Raum durch ein Wasserglas und seine Spiegelung im Wasserkörper zu malen. Farblich laufen die Bilder alle ins Graue,( schlechte Qualität von Farben und technischer Unfug ) aber die Struktur der verschmelzenden Räume hat durchaus etwas spannendes. Vielleicht ist der Krebsgang ja auch aus der Natur des Wassers hervorgegangen -
Textkörper :
In dieser Materie bin ich ein Banause.
Formal :
Eine Schriftstellerin hat erst kürzlich meine Texte lektoriert.
Ich bekam die rote Karte, weil ich mir so wenig Mühe bei der Präsentation der Texte gegeben habe.
Ihre Worte : "...unterschätzen Sie nicht das Formale, das einem Text hilft."
Inhaltlich:
Stimme ich Ihnen ganz zu.
Dennoch könnte ich keinen Kriterienkatalog aufstellen, weil jeder Text nach eigener Entfaltung strebt.
Symbole:
Die Reduktion der Symbole, zugunsten einer subtileren Komposition und Kommunikationsfähigkeit,
ist bei expressionistisch motivierten und literarischen Auseinandersetzungen eine gute Formel.
Setzt man sich jedoch aktiv, wie in meinem Fall, mit der Darstellung eines Symboles auseinander, etwas schwerer Umzussetzen ;°)
Arbeitet man von außen nach innen, ergibt sich meines Erachtens eine Eigendynamik, der zu folgen, die größte Kunst ist. Symbole sind bei solchen Bildern ausschließlich unterbewusster Dialoge (einer Zwiesprache) entsprungen.
Schämt man sich Ihrer, Pech gehabt.
KIZ:
Das Gemälde ist seit gestern im Besitz des Auftraggebers, der trotz meiner Einwände, ohne Widerspruch zu dulden, das Bild haben wollte. Das einzig Geniale, was ich an der Malerei finden konnte, war die farbliche Autonomie seiner Bestandteile ;°))
Dennoch vielen Dank für Ihr Kompliment !

knotscher95 - 7. Jul, 20:32

ja reh - dasselbe trifft auf mich eher noch zu : @ cage oder beuys - so wichtig ich sie halte, werd ich noch deutlich zeit brauchen,
etwas präzises dazu zu sagen ...
desweiteren hatte ich eh vor, eigentlich keine neuen begriffe ( mehr ) hier anzubieten sondern mir eher so dann und wann wo
einen vorhandenen herauszugreifen und zu fragen oder ein wenig zu assozieren.
....................................
der satz : „jeder text strebt nach eigener entfaltung“ ist ja nun echt schön und das finde ich grundsätzlich auch.
Allerdings ruft diese entfaltung mitunter wirkung hervor oder wird womöglich schon ideologisch benutzt.
Da zieht man sich nicht raus – vielleicht poem-mässig – ansonsten leider kaum.
ich glaube derrida meinte das wohl mal etwas konkreter / extremer : ein satz sperrt den anderen aus
da beginnen dann erörterungen - auf alle fälle in der musik, aber auch in der textpraxis könnte es sich manchmal entscheiden wo
etwas wie steht - das tangiert dann sicherlich auch noch physisches innerhalb der modulationsebene - sprachlich gesehen echt rätselhaft
aber auch völlig rezipientenabhängig.
( ich finde immer äusserst schade dass es da keinen kriterienkatalog gibt - der kreativität ja auch nicht zwangsläufig verhinderte,
sondern eher "sub-evidenzen" beschriebe. )
ansonsten hätte ich mit ihren gedichten soweit ich das sehe kein problem – ich wüsste nicht wo da kritisch anzusetzen wäre –
...............................
dieses von aussen nach innen müssten sie mir noch etwas genauer erklären : wäre das rein handwerklich malerisch zu betrachten
also bildhintergrund ( aussen ) erschliesst bildvordergrund ( objekt/symbol/zeichen) – oder ganz anders ?

ps. ( ad lit ) seitens der signifkans / signifikat - beziehung gibt es für mich eh kaum eine
diskussionsgrundlage abgesehen von wörtern wie brummen, wo diese beziehung fast identisch wrid.
was aber wortähnlichkeiten+gravierender wortbedeutungsunterschiede anbetrifft so beginnt man sich eigentlich über die sprache zu ärgern,
bei doppelbesetztheiten sowieso - also im grunde über die willkürlichkeit der bedeutungszuweisung innerhalb der sprache.
es bleibt imgrunde eigentlich nichts anderes übrig als sich auf die wortmaterialität zu konzentrieren, den jeweiligen wortkörper
auf physische wirkungsmöglichkeit hin zu untersuchen und die syntax aus musikalischer sicht rhythmisch / modulatorisch zu erfühlen.
da geht man wirklich musikalisch ran : manche texte verlangen nach beruhigtheit, manche nach lebendigkeit.
dabei spielen gesellschaftlich divergierende codes noch eine rolle.
aber das sagt ihnen ja bestimmt nichts neues - wolts nur noch erwähnt haben.
als musiker denkt man schon ganz gerne über die wirkung von etwas nach, weil man jemandem vielleicht einen gefallen tun will ...
aber auch weil man machmal herausbekommen will, warum etwas manchmal so gut auf einen selbst wirkt.
naja.

lu
Reh Volution - 20. Dez, 12:00

>>>  :  " dieses von aussen nach innen müssten sie mir noch etwas genauer erklären : wäre das rein handwerklich malerisch zu betrachten
    also bildhintergrund ( aussen ) erschliesst bildvordergrund ( objekt/symbol/zeichen) – oder ganz anders ? "


Lieber Lu,

bei meinen Gedanken zu Innen und Außen ging es mir in keinster Weise um handwerkliche Kniffe oder darum ein Vorne- / Hintenverhältnis zu manipulieren.
Weder im Sinne von mehr Nähe des Hinten noch von mehr Weite des Vorne...
Vielmehr ging es mir darum meine Ahnungen zum Innen und Außen im Impressionismus und Expressionismus zu einem Ganzen zu verbinden.
Gleich einem Bieber die Bewegung, den Fluss, dieser beiden Kunstströmungen von Innen nach Außen und umgekehrt intuitiv zu harmonisieren und in Einklang zu bringen.

Vorweihnachtlicher Gruß

Reh

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Mal im Trüben gefischt: http://upload.w ikimedia.org/wikipedia/com mons/0/02/Coco_island_cous teau.jpg
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Mal im Trüben gefischt: http://upload.w ikimedia.org/wikipedia/com mons/0/02/Coco_island_cous teau.jpg
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